Berichte

Di Grooss Revoluzioon - En füerer dur s revoluzionèèr Pariis (2012)

Di Grooss Revoluzioon (2012)
En füerer dur s revoluzionèèr Pariis

Als Ergänzung zum Roman erscheint dieser Führer zu den Brennpunkten der Revolution. Er zeigt nicht nur die Hintergründe, die zur Umwälzung führten und die schrecklichen Geschehnisse, sondern auch die Errungenschaften, von denen wir heute profitieren. Im Text sind die Wege mit Pfeilen angegeben, sodass man sich kaum verirren kann. Sogar die Restaurants sind vermerkt, wo man auf halbem Weg sein verre de blanc nehmen und eine halbe Stunde ausruhen kann.

277 Seiten, 63 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 62 Farbbilder, 16 Plänchen  (davon 10 farbig), Texte aus dem Roman, Chronologie, Literatur, Hinweise, Sachregister, Personenverzeichnis, Restaurants ...


Proloog

D gründ für d Revoluzioon gönd wiit zrugg. In aler chüürzi und ooni detäil isch daas iri voorgschicht:

Vom Louis XIV  zum Louis XVI

Di Französisch Revoluzioon isch nöd us häiterem himel choo. Si häd e langi voorgschicht. Nach em tood vom Mazarin (1661) regiert de könig Louis XIV le Grand (1638–1715) 54 jaar lang diräkt, ooni eerschte minischter. Er nint sini minischter us em bürgertum. Em adel, wo sich i de Fronde gäge d königsmacht gschtelt hät, laad er d militèèrschtele; susch truckt er en an rand. D ggrichtshööf (parlements) wèèrded schtillggläit; de könig säit woodure. Er bout d prachtresidänz Versailles und imobilisiert daa der adel. Er füert chrieg gäge Holand, gäge d Pfalz, gäge Schpanie. De Vauban bout feschtigen und meerhäfe. Über s volch wacht e schigganöösi polizei. De Colbert füert en erfolgriichi wììrtschaftspolitik, probiert d verwaltig z reorganisiere, z veräifache, z zäntralisiere, füert d schtüürpächter (fermiers généraux) ii, chan aber gliich d finanze nöd i d oornig bringe. Wo de Louis XIV schtirbt, versuufft Frankriich i schulde.

Louis XIV

Louis XV

Louis XVI


Under em Louis XV probiert me mit em bapiirgält vom John Law d finanze z saniere (1716–1720). Mit de Compagnie des Indes expandiert s königriich uf La Nouvelle Orléans (Lousiana), uf La Nouvelle France (Kanada) und uf Indie. 1756 verbünded sich d eerbfind Frankriich und Habsburg under em duc de Choiseul und em füürscht Kaunitz-Rietbèèrg (renversement des alliances). Mit em Sibejèèrige Chrieg gäge Prüüsse/Ängland/Hanoower verlüürt Frankriich sini koloniie (1763). Under em Louis XVI underschtützt drum Frankriich d Nöi-Ängland-Schtaate mit gält und soldaate gägen Ängland.

D laag vom königriich i den achzgerjaar

D politiker und d wüsseschafter gseend natüürli, das es an allnen eggen und ände fèèlt. Si wüssted au, wie me d laag chönt verbessere.

Le siècle des Lumières

D revoluzioon isch nöd z träne vo der Uufklèèrig. Es jarhundert lang tänked und schriibed filosoofen und schriftschteler über s gliich rächt für all, über aatäil a de regierig, über parlemänt, über mitschtime. De Rousseau säit, all mäntsche seged gliich geboore. De Montesquieu schriibt über d tränig vo de ggwalte (pouvoir législatif, pouvoir exécutif, pouvoir judiciaire). De dramatiker, romancier und satiiriker Voltaire schriibt au über d ggrächtikäit, über s änglisch sischteem. De fermier général Helvétius vertritt e materialischteschi filosofii (schtichwort: l’homme machine), er isch en ateischt; sis hauptwèrch wììrt öffentlich verbränt. 

Vor de revoluzioon regiert i ganz Frankriich en unerhöörti anglomanii. D fraue trääged liechti ängleschi schtöff und chläider, de hèrzoog vo Orléans isch en bewunderer vom änglische politische sischteem.

Finanzprobleem

De schtaat bruucht gält: D helfti vo de schtüüriinaame gaad i d ruckzalig vo schtaatschulde. Der ober kleerus isch adlig, der under kleerus isch aarm. Kleerus und adel zaled ekäi schtüüre. Schtüüre und abgaabe zaled d bürger und d puure.

Soziaalprobleem

Der aatäil a de bevölkerig isch tänkbaar ugliich: kleerus 1 %, adel 1 %, bürger 13 %, puure 85 %.

S git di modèèrne schtaatstheoriie vom Montesquieu vo de ggwaltetränig. Ängland häd es parlemänt, Amèrika häd es parlemänt und e verfassig. De Voltaire verbräitet mit sine Lettres philosophiques d idéée vom John Locke, won i d verfassige vo Amèrika und Frankriich ineflüüssed – bis i d formulierigen ine. Vil franzoose, drunder modèèrn iigschtelti adlegi ofizier, händ z Amèrika gägen Ängland gchrieget und natüürli d demokratii deet käneggleert.

Der adel hocket utèètig und entmachtet z Versailles; er hanget a sine privileegie, a sineren übertribnen exklusiwitèèt, sinere mentalité féodale, wo d bürger nöd verschtönd. Em adel sind d ofiziersschtele resèrwiert. D bürger sind zrugggsetzt; si glaubed, si chönted de schtaat besser verwalte als di ufèèigen adlige. D bürger sind aber nöd für gliichhäit für all: vor em gsetz schoo, aber d mäntsche sind halt emal ugliich. D revoluzioon isch dänn phèr saldo au e revoluzioon vo de bürger und nöd vom ganze volch.

277 Seiten den Anfang lesen
ISBN 978-3-908105-34-3 zu Fr. 40.00 bestellen

DRS 1 - KulturTipp

Dienstag, 26. Mai 2009

Interview mit Christian Schmid
Erster Teil

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DRS 1 - Schnabelweid

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Interview mit Christian Schmid
über den ganzen Roman

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Pariis uf züritüütsch (2022, dritte Auflage)
17 füerige dur verschidni quartier

Ein sehr persönlich gehaltener Führer durch die ville lumière, ohne Eiffelturm und ohne Louvre, aber z. B. mit der Gegend östlich der Gare de Lyon und westlich der Butte Montmartre. Der Führer ist entstanden aus den zürichdeutschen Führungen des Verfassers, die er für kleine Gruppen organisiert hat. Zürichdeutsch ist denn auch die Sprache des Führers. Die Wege sind klar auf Kärtchen und mit Pfeilen im Text angegeben. Die lebendige Darstellung lässt einen bedauern, nicht dabeigewesen zu sein.


398 Seiten, über 200 Farbfotos und -karten
ein paar Seiten ansehen – PDF
ISBN 978-3-908105-55-8 jetzt zu Fr. 60.00 bestellen

Des Luzerner Apothekers Conrad Clauser Reise nach Tibet (1505)

Der Luzerner Apotheker Conrad Clauser verfaßte einen Bericht über seine Pilgerreise nach Jerusalem. Sein «Reisebüchlein» ist untergegangen; die mündliche Fassung hat sich jedoch erhalten. Anders als die meisten Jerusalempilger reiste Clauser nicht auf den Sinai, sondern in die Gegenrichtung nach Mesopotamien, nach Persien, nach Baltistan, schließlich ins geheimnisvolle Tibet. Im letzten Jahrhundert schrieb der Herausgeber die Reise auf nach der Erzählung seines Großvaters und ediert sie jetzt. Ein schriftdeutscher Kommentar begleitet den Dialekttext von Seite zu Seite und verifiziert viele von Clausers Angaben. Die Einleitung bringt die Biographie Clausers und seiner Familie, wie sie sich nach der Literatur und nach Archivforschungen darstellt. Ein paar Karten der Zeit und einige Stiche und Fotos illustrieren den Band.

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Wie mer namaal i s Häilig Graab gönd

Los etz! D Häilig-Graab-Chilen gseed uschiinbaar und abechoo uus, amel d fasaade. Si isch halt scho alt; d chäiseri Helena hät si pout vor über tuusig jaar. S rächt portaal isch zueggmuuret. Sarazeener i lange röck und mit turbään schtönd umen und ganz schwaarz verschleiereti wiiber; die lached öis uus. Mer müend uf d oberhäide waarte. Sächs schtadrööt chömed, nämed jedem von öis föif dukaaten ab, schlüüssed s lingg portaal uuf und zeled is ine. Hinder öis trüled s de schlüssel wider ume. D vatter gwardiaan Loysius und sini baarfüesser füered is zum Kalwaariebèèrg, und mer gönd die nüünzä tritt ufe. Dobe waarted vier voornämi hère und grüessed en undertäänig. Häimli schtecked si em e schpänd zue. D franziskaaner fiired e mäss mit öis. Ich heb mini hand sibemaal i s loch ine, won em hèr siis chrüüz gschtanden isch, und bätt jedesmaal es vatterunser. Zwee chräis gänd aa, wo d Mariia und de Johanes gschtande sind, wo de hèr am chrüüz ghanget isch. Das han i nöd gsee, won i s eerschmaal daagsii bi. S gid au schtriit a dèm alerhäiligschten oort. In öiserer aadaacht ghööred mer s chratze; epaar rüppel chèrbed iri nämen und iri wappen i d wand ine. Da gaad öise wüürdig gwardiaan zuen enen überen und maanet s. Da phacked en zwee schtarchi vo dènen under den èèrm und trääged en zrugg zun öis: «Isti grex tua, hic predica!» das häisst, daa sind dini schööffli, daa chasch predige. Mer händ mit offne müüler zuegglueget, und die barbaare sind zrugg zu irem uvoländete wèrch. Uf mitternacht schtömer abe vor s Häilig Graab, wo de gwardiaan wott d hère zu ritter schlaa. D jakobiter aber, wo d kapäle händ, hebed d baarfüesser zrugg mit vil böösen und luute wort. S isch überhaupt en rächte lèèrme i dèm häilige tämpel; me ghöört us allne kapäle mässe singe i verschidne schpraache, griechisch, siirisch, abessiinisch, jorgisch, armeenisch.

Wie de vatter gwardiaan drei zu ritter schlaat

De vatter gwardiaan handlet mit de jakobiter und laad is dän absitzen und ässe. Mer händ chèès und broot und wii mitpraacht. S isch um di dritt schtund am moorge, wo mer töörffed i d kapälen ine, wo s Häilig Graab dinen isch. De baarfüesser, di kümftige ritter, mir drei schwiizer, d hère baarfüesser, allzäme singed mit tröiem hèèrz Veni Creator Spiritus. De vatter gwardiaan zied es schwèrt under sinere chutte füre und git s am ene mitbrüeder. Iez gilt s èèrnscht. D häide gseend das schwèrt nööd, wil ne de gwardiaan regelmèèssig öppis zueschteckt. De vatter gwardiaan läit d alben aa und en choschtliche choor-mantel drüber. Dänn list er der äid voor, wo jede ritter mues schwööre. 1. Jede taag d mäss lose, wänn gglägehäit isch. 2. Liib und läben iisetzen im chrieg gäge di uglöibige. 3. Di häilig chilen und iri

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2. Auflage 2020, 398 Seiten den Anfang lesen
ISBN 978-3-908105-56-5 zu CHF 36.00 bestellen

Em Hans Possert sis läbe

Hans Possert kommt von seiner letzten Pilgerreise nach Santiago de Compostela zurück, die er um 1450 im Auftrag sündiger Zürcher ausgeführt hat. Denn dazumal konnte man Sünden stellvertretend abladen. Auf der Rückreise verlassen ihn jedoch seine Kräfte in Bremgarten, und er landet im dortigen Spital. Daa überfaled en alerhand gedanke us siim läbe, ooni oornig, vo sinere juget, vo siim schtudium, vo sinere ziit als chrieger, als schriiber, und eben au als pilger. Er wäiss, das es z änd gaat mit em – au wän er nöd rächt draa glaubt. Mit siim glauben häd er sowisoo probleem. – Der autoor git zue, das er en eender e kuurlegi gschicht gschribe hät. Wèr si söll läse, daas wäiss er nööd; aber das er si hät müese schriibe, daas wäiss er.

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Züri zue

Mit liechtem schritt und liechtem hèèrz laufft de Hans Possert über di verschneit Waldegg ine. Und won er um de grooss rank ume chunt, gseed er wiit une und wiit ewègg di mächtig schtadt Züri hinder irne tüürm und muure. D tächer sind verschneit, d schpitztüürm vom Groosse Münschter schtäched ufen in graue himel, d tüürm vom Frauemünschter mit de chüürzere schpitz halted sich zrugg. Hett er na besseri auge, er gsèèch de käiser Karl abeluegen vom Karlstùùrm uf s Frauemünschter. S isch chalt; me waartet uf d wienecht. Aber er hät s duregschtande, au dasmaal. Er isch zrugg und wott pricht bringen em raat, verzele vo de lange, müesälige räis, dur Frankriich, dur d länder vo de Katalaane, vo den Aragoneeser, vo de Kaschtilier, vo de Galiizier schliessli. Verzele wott er, für wèèr ales er pättet hät, z Sant Jakoob im Schtèèrnefäld. Wien er de häilig vereert hät und em en schmutz ggèè uf d zéée. Jedem raatshèr häd er es zäieli mitpraacht und für d kapäle Sant Jakoob a de Siil en fätze vom liicheggwand vom häilige Jakoob. Daas häiltum häd em en pfarer verchaufft, und er isch na woolfel dezuechoo. Sin räissack hanget deet a de wand, näbet em huet mit de pilgermuschle draa.

Fantasiert er? Was isch loos mit em? Er laufft ja nöd mit liechtem schritt über d Waldegg abe. Er hät fieber. Er liit chrank und schwach a dèm taag z Bränngaarten im Schpittel. Nöd im beschte schpitaal, und daa chan er mitrede, wil er uf siim wääg uf Santiaago de Composteela en huuffe hüüser käneggleert hät, hìì und zrugg, gaschthüüser, chlööschter, hèrbèèrge, und eben au schpitööler. Und daas z Bränngaarte isch etz würkli vo de pschäidneren äis.

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erschienen im August 2018, 81 Seiten, 15 Stiche den Anfang lesen
ISBN 978-3-907962-53-4 zu CHF 20.00 bestellen

Schnabelweid-Sendung vom 1. März 2018 auf SRF 1

Conrad Clausers nach Tibet und zurück

Schnabelweid-Redaktorin Susanne Sturzenegger unterhält sich mit dem Verfassser über den Reisebericht Conrad Clausers nach Tibet und zurück, über Entstehung, Hintergründe, Sprachen, Personen. Sie können die Sendung über Internet abhören.

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Birnibessi’s Zürcher Briefe an den hochgeachteten Mbanga von Bagumbi

vermittelt von Gottfried Fröideriich, dermaligem Antistes zu Lamenia

Wer weiss schon, daß es mitten in Afrika ein reformiertes Königreich gibt, dessen Hofsprache Zürichdeutsch ist und das enge Beziehungen zu Zürich pflegt? Birnibessi, Vetter des Königs von Bagumbi, hat am Carolinum zu Lamenia ausgezeichnet abgeschlossen in Theologie und darf deshalb seine Mutterstadt Zürich besuchen. Von hier aus berichtet er seinem Mbanga, was ihm in Zürich und an seinen Bewohnern auffällt. Er berichtet über uns und unsere Stadt als Auswärtiger. Er staunt über das, was wir als normal empfinden. Da die Berichte ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht waren, nimmt er kein Blatt vor den Mund. Wie und werum zmittst z Afrika züritüütsch ggredt wììrt, hier erfahren wir’s. Birnibessi verzelt siim könig sini iidrück über sis ePad, also müntlich – s normaalscht vo de wält für in, wil di bagumbisch kultuur ooni schrift uus·chunt: gsetz, brüüch, rächt, bible, gschicht, leerschtoff – ales wììrt müntlich wiiterggèè.

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BirniBrief33 wichtig

Was wichtig isch für d zürcher

Epaarmal han i d naachrichte ggloset am radio. Ich ha tänkt, ich ghöör öppis über daas, wo d zürcher beschäftiget. Nu zum täil han i s verschtande.
Verschtande han i, das i de Schwiiz s wichtigscht de schport isch. Am aafang vo de sändig gaat s um politiik, jee zwee sätz pro theema. Was i de wält passiert, was d regierig macht, inträssiert alemaa wenig. I de zwäite helfti vo de naachrichte säged s, öb Bèèrn gäge Züri ggune heb, Basel gäge Lugaano, oder èèndlich, mindschtens zää sätz pro schpììl: D schwiizer sind schportverruckt. In ere bäiz ghöör i emaal äine säge, dèè und dèè heb vor zwänzg jaar dèm und dèm i de sowisoote minuuten in rächten oberen egge inegschosse. Dè wäiss na d näme! Die müend gedèèchnis haa wien öisi bamole.
Im fèèrnsee isch es gliich. Daa chum i eender druus, wil i ja d bilder zum tägscht gsee. D helfti vo de ziit isch für de schport resèrwiert. D schportreporter am fèèrnsee reded au schrifttüütsch, aber en anders als am radio; drum verschtaan i s mäischt.
Wänn s nöd schport sänded, so sänded s kriminaalfäll. Schport und mord – das schiined de zürcher iri liebling. Isch das nöd gschpässig, hoochggachten mbanga?
Nach eme matsch (das isch es fuesballschpììl) im schtadion (das isch de schpììlplatz) zwüschet basler fuesbaler und zürcher fuesbaler sind d aahänger vo de beede mannschaften ufenand loos. Niemert wäiss, werum. Si händ enand wacker uf de grind ggèè. Nachane sind s ggmäinsam i d schtadt ine ggwanderet und händ schiiben iigschlage, auto umgheit, konteiner aazündt, das es für s fèèrnsee e frö˜id gsii isch zum ales dokumäntiere. D zürcher nämed das gèèrn in chauff, wil ne fuesball ebe wichtig isch. Iez wänd s sogaar namaal es schtadion boue, zum d gglägehäite vervilfache.

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2021, 197 Seiten, 30 Farbfotos einen Ausschnitt lesen
ISBN 978-3-908105-54-1 jetzt zu Fr. 25.00 bestellen

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