Viktor Schobinger wurde 1934 in Wädenswil geboren, wo er auch zur Schule ging. Danach besuchte er das Literargymnasium in Zürich. Anschließend machte er ein Bankpraktikum und war von 1973 bis 1987 Werbeleiter einer großen Bank. Dann wurde er abgesetzt und konnte sieben Jahre lang nichts mehr schreiben und publizieren.
Schobinger liebt Zürich und Paris. Nach Paris fährt er jedes Jahr mindestens zweimal. Er interessiert sich für viel zu viel: vor allem für Sprachen (Zürichdeutsch natürlich), für Geschichte (für Übergangszeiten vor allem) und immer wider für Leute, die Rahmen hinausfallen und für solche, denen der kalte Wind ins Gesicht bläst.
Schriftdeutsch verfaßte er einen Führer durch Winterthur und Umgebung und eine Zürcher Wappenkunde. Als Anreger und Mitautor ist er beteiligt unter anderm an Zürcher Ortsnamen und an Zürcher Familiennamen.
Als Genealoge sammelte er für seine Familiengeschichte tausende von Belegen. Daraus publiziert er eine vielbändige Quellensammlung und verschiedene Monographien und Stammlisten.
Eher wissenschaftlich sind seine Veröffentlichungen über das Zürichdeutsche: eine Zürichdeutsche Kurzgrammatik und ein Überblick über die Zürichdeutsche Sprache. Zweifelsfälle des Zürichdeutschen behandelt der Band säit me soo oder andersch? Erschienen sind ferner ein zweibändiger Grundwortschatz, ein dreibändiges Wortfamiliewörterbuech, ein zweibändiges Sinoniimwörterbuech. Anderes steht noch aus.
Am liebsten schreibt Schobinger Zürichdeutsch: Seit 1979 verfaßte er über dreißig Züri-Krimis, deren Held der polizeilütnand Ääschme ist.
In doppelsprachigen Übersetzungen erschienen de Versamler (= Buch Salomo), s liederlied (= Hoheslied), der frösch-müüs-chrieg (= Frosch-Mäuse-Krieg) und em Sinuhe sini gschicht.
Im romaan kä helde schrieb er über eine Zürcher Familie im 20. Jahrhundert. Sein Hauptwerk, Di Grooss Revoluzioon, beschreibt die Erlebnisse einer nach Paris ausgewanderten Zürcher Familie während der turbulenten Jahre 1789 bis 1794.
Schobinger selber hält seine Kurzgeschichten für seine gelungensten Werke: gschpuneni gschichte, vo manen und fraue, zwüschet himel und èèrde, alerhand tüüschige.
Er hofft, er könne noch lang weiterfahren auf seinen verschiedenen Geleisen.